Einsatzfelder für Quantentechnologien
Die Bundesregierung sieht vor allem in den folgenden drei Bereichen hohes Anwendungspotenzial: das Quantencomputing, die Quantenkommunikation sowie die Quantensensorik.
Im Fokus des Quantencomputing steht die Entwicklung des ersten Quantencomputers »Made in Germany«. Schon in den nächsten ein bis zwei Jahren soll ein Demonstrator fertiggestellt werden, so Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer IOF. Forschende des Fraunhofer IOF arbeiten bereits an Laser-Adressieroptiken für den Quantencomputer. Mit solchen photonischen Elementen lassen sich Ionen so manipulieren, dass sie sich für die Qubits erzeugung eignen. Die Rechenkapazität eines Quantencomputers kann die eines heutzutage bekannten, klassischen Computern maßgeblich übertreffen.
Ein Leuchtturmprojekt auf dem Gebiet der Quantenkommunikation stellt die BMBF-Initiative »QuNet« dar, die sich mit neuen Möglichkeiten der abhörsicheren Kommunikation befasst. Gemeinsam haben die in das Projekt involvierten Forschungsgesellschaften – die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt – bereits wichtige Grundlagen für moderne und sichere Kommunikationsstandards entwickelt. Das Fraunhofer IOF ist hierbei für die Entwicklung von Technologien verantwortlich, welche die quantenbasierte Kommunikation auf kurzen und mittleren Distanzen ermöglichen.
Darüber hinaus haben sich durch die technische Beherrschung der Quanteneffekte neue Anwendungspotenziale in der Quantensensorik und Bildgebung erschlossen. Beispielsweise wird es im medizinischen Bereich durch die Quantenbildgebung möglich werden, lichtempfindliche Proben über lange Zeiträume mit hoher Auflösung zu beobachten, ohne dass dabei Zellen beschädigt oder gar zerstört werden. Forschende am Fraunhofer IOF arbeiten daran, die nutzbaren Wellenlängenbereiche für die Quantenmikroskopie auf Bereiche wie Infrarot und UV zu erweitern.