EUV-Lithografie ermöglicht Mikrochips der nächsten Generation
Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, Big Data oder auch Virtual Reality – schon heute sind all diese Dinge Realität. In Zukunft werden sie uns aber noch viel häufiger begegnen – vorausgesetzt, dass wir über noch leistungsfähigere Mikrochips als bisher verfügen. Derartige Chips können mithilfe der sogenannten EUV-Lithografie hergestellt werden. Leistungsfähiger werden die Chips deshalb, weil sich auf ihnen bei gleicher Größe durch die Verwendung von EUV-Licht deutlich mehr integrierte Schaltkreise unterbringen lassen.
Die Fertigung derart feiner Strukturen ist mithilfe von sehr kurzwelligem Licht – konkret: extrem ultraviolettem Licht, kurz auch EUV genannt – in einem Fotolithographie-Prozess möglich. Mithilfe der Lithographie werden die Strukturen für elektronische Bauelemente dabei in einem mehrstufigen Projektionsverfahren auf einen Silizium-Wafer übertragen, aus dem später der eigentliche Mikrochip entsteht. Hierbei gilt: Je kleiner die im Lithographie-Prozess verwendete Wellenlänge ist, desto kleinere Strukturen können auf den Chips hergestellt werden. Für die Chipproduktion mit EUV-Licht ist dabei ein komplexes Verfahren notwendig: Neben einer leistungsstarken Plasma-Lichtquelle sowie extrem präzisen Spiegeloptiken werden hochreflexive Beschichtungen für das Herstellungsverfahren benötigt.
Nach mehr als 25 Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist es einem Team von Forschenden von ZEISS, TRUMPF und Fraunhofer IOF gelungen, mit der Spiegeloptik, der Spiegelbeschichtung sowie dem Laser für die Lichtquelle die wichtigsten Schlüsselkomponenten für die erste EUV-Lithographie-Anlage zu entwickeln. Dafür wurden Dr. Peter Kürz (ZEISS), Dr. Michael Kösters (TRUMPF) und Dr. Sergiy Yulin (Fraunhofer IOF) 2020 mit dem Deutschen Zukunftspreis, verliehen durch Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, ausgezeichnet.