Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) hat das Projekt »Opti-Bond« von Dr. Ramona Eberhardt als eines der drei aussichtsreichsten Projekte zum IGF-Projekt des Jahres 2018 ausgewählt.
Jährlich wird durch die AiF der Otto von Guericke-Preis an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die innerhalb eines Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) herausragende Forschungsergebnisse erzielt haben. In diesem Jahr konnten den wissenschaftlichen Rat der AiF die exzellenten Ergebnisse des IGF-Projekts »Integriert-Optische Module durch neue Bondtechnologien (Opti-Bond)« überzeugen. An dem Gemeinschaftsprojekt waren neben dem Fraunhofer IOF und dem Institut für Angewandte Physik (FSU) zehn Wirtschaftsunternehmen beteiligt.
Der Bereich der Fügetechnologie spielt eine Schlüsselrolle in der Fertigung optischer Baugruppen in allen Wirtschaftszweigen. Fügetechnologien, oder »Bondtechnologien«, kommen überall dort zum Einsatz, wo die Qualität und Stabilität von Fügeverbindungen optischer Gläser gewährleistet werden müssen. Dort bestimmen sie in erheblichem Maße das Einsatz- und Innovationspotenzial der optischen Systeme mit. Die hohe Marktrelevanz der Fügetechnologie, zum Beispiel für die Luft- und Raumfahrttechnik, die Informationstechnik, die Lasertechnik und die Medizintechnik, zeigt sich in dem breiten Unternehmensspektrum des projektbegleitenden Ausschusses.
Durch die intensive Zusammenarbeit des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF (Jena) mit dem Institut für Angewandte Physik der FSU Jena, konnte einer der limitierenden Faktoren in der Herstellung von Hochleistungsoptiken überwunden werden: die thermische Belastbarkeit und Leistungsdichte in Laseranwendungen durch die Verwendung von Polymeren als Fügehilfsstoff. Projektziel war deshalb die Entwicklung neuer Bondverfahren für unterschiedliche Materialien, die optische Transmission auch zwischen gekrümmten Oberflächen bei hohen Temperaturen erlauben. Hierfür wurden polymerfreie Verfahren des silikatischen und direkten Bondens (Plasma-aktiviertes Bonden und Ultrakurzpulsfügen) für klassische mikrooptische sowie für innovative Hochleistungsanwendungen verfügbar gemacht.
Abschließend konnte das Projektteam von »Opti-Bond« mit seinen Ergebnissen einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung der bisherigen Leistungsgrenzen optischer Systeme durch die Entwicklung neuer Fügeverfahren leisten. Das Projekt wurde im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung von Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI) mit einer Gesamtsumme von 410.500 Euro gefördert. Wir gratulieren den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Dr. Ramona Eberhardt, Caroline Rothhardt, Prof. Stefan Nolte und Dr. Felix Zimmermann ganz herzlich zu ihrer Leistung und ihrer Nominierung.