Neues Forschungsbündnis AMI erforscht revolutionäre Technologie für bildgebende Verfahren

Regionales Forschungsbündnis gestartet

Jena | 11. Oktober 2022

Mit 8,7 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das neue Thüringer Forschungsbündnis AMI. Dessen Ziel ist die Entwicklung multimodaler bildgebender Verfahren. Das Bündnis ist mit einem Kickoff im Oktober nun offiziell in seine dreijährige Projektlaufzeit gestartet.

»Utilize the Unseen« – das Unsichtbare nutzen: Das ist das Motto des neuen Forschungsbündnisses AMI (»Advanced Multimodal Imaging«). Hier werden Methoden der sogenannten multimodalen Bildgebung erforscht. Mit deren Hilfe können nicht nur Gegenstände und Stoffe sichtbar werden, sondern auch deren Eigenschaften, die dem menschlichen Auge beim bloßen Hinsehen verborgen bleiben, etwa Temperatur oder Vitalparameter.

Dies gelingt, indem bei der multimodalen Bildgebung unterschiedliche Informationen mehrerer Bildgebungsverfahren miteinander verknüpft werden. Durch die Kombination von Farb-, Spektral-, Temperatur- und 3D-Bildern erzielt die multimodale Bildgebung mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine neue umfassende Darstellung zu erfassender Objekte oder Szenen.

Zukunftsmärkte mit bedeutenden Wachstumsprognosen


Die multimodale Bildgebung stellt eine revolutionäre Technologie dar, mit der sich ganz neue Anwendungen für die verschiedensten Wirtschaftsbereiche schaffen lassen. Zukunftsmärkte mit bedeutenden Wachstumsprognosen sind etwa: Produktion und Qualitätskontrolle, Medizin und Gesundheit, die Lebensmittelindustrie, Automotive und Mobilität, Land- und Forstwirtschaft und die Wertstoffverwertung.

Im Recycling wird die Technologie dem Einzelhandel beispielsweise ein sortenreines Rücknahmesystem liefern: Roboter erkennen und unterscheiden unterschiedliche Kunststoffarten, um Flaschen und Gefäße entsprechend sortieren zu können. In der Wertstoffverwertung macht die neue Art der Erkennung von Gegenständen und Stoffen die Entwicklung eines Analysegeräts für das Bauschuttrecycling möglich. Und in der Medizin verspricht sie neue Diagnosemöglichkeiten. So ist bereits ein miniaturisierter Vital- und Aktivitätssensor in Planung, der es ermöglicht, kontaktlos Herzfrequenz, Atemfrequenz und Temperatur eines Patienten zu messen.

In der multimodalen Bildgebung werden die unterschiedlichen Informationen mehrerer Bildgebungsverfahren miteinander kombiniert.
© TU Ilmenau
In der multimodalen Bildgebung werden die unterschiedlichen Informationen mehrerer Bildgebungsverfahren miteinander kombiniert.

Regionales Bündnis im Rahmen des Förderprogrammes RUBIN


AMI wird als regionales Forschungsbündnis, angesiedelt in Mittel- und Südthüringen mit regionalen Schwerpunkten in Ilmenau, Suhl, Weimar und Jena, im Rahmen des RUBIN-Programms (»Regionale Unternehmerische Bündnisse für Innovation«) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 8,7 Millionen Euro gefördert. Das Gesamtvolumen des Projektes beträgt 11,6 Millionen Euro, wovon 2,5 Millionen Euro auf die Forschung am Fraunhofer IOF in Jena entfallen.

Logo des Forschungsbündnisses AMI
Logo des Forschungsbündnisses AMI

Das Forschungsbündnis AMI adressiert damit regionale, industrielle Wachstumsfelder. Dem Bündnis gehören neben dem Fraunhofer IOF die folgenden Partner an: 3plusplus GmbH, AIM Micro Systems GmbH, InfraTec GmbH Infrarotsensorik und Messtechnik, LUCAS instruments GmbH, Materialforschungs-und-prüfanstalt, Sielaff Software und Service GmbH & Co. KG, Steinbeis Qualitätssicherung und Bildverarbeitung GmbH, TechnoTeam Bildverarbeitung GmbH, Vision & Control GmbH, Zentrum für Bild- und Signalverarbeitung ZBS e.V. sowie die Technische Universität Ilmenau.

Das Projekt wird von der Steinbeis Qualitätssicherung und Bildverarbeitung GmbH gemeinsam mit dem SpectroNet Collaboration Cluster koordiniert.