Jena / 30. Oktober 2024
US-Diplomaten erkunden Zukunftstechnologien in Jena
Jena / 30. Oktober 2024
Der höchstrangige Vertreter der USA in Deutschland, Alan Meltzer, und US-Generalkonsul John R. Crosby besuchten am 22. Oktober das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF. In Vorträgen und Gesprächen informierten sie sich über die aktuelle Photonikforschung und loteten Möglichkeiten für eine verstärkte transatlantische Zusammenarbeit aus.
»Physik war in der Schule nicht gerade mein Lieblingsfach«, gestand John R. Crosby, US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, mit einem Schmunzeln während seines Besuchs am Fraunhofer in Jena am vergangenen Dienstag. Alan Meltzer, Geschäftsträger ad interim der US-Botschaft in Deutschland, stimmte lachend zu und erzählte, dass auch er sich als Schüler nur wenig für Physik begeistern konnte. Umso beeindruckter zeigten sich die US-Diplomaten von der Optik- und Photonikforschung des Fraunhofer-Institutes und deren Anwendungspotenzial für Wirtschaft und Gesellschaft.
Von der 3D-Vermessung komplexer Objekte, über hochsichere Kommunikation mittels Quanten bis hin zu Optiksystemen, die es von Jena aus in den Weltraum geschafft haben - anlässlich des Tages der deutsch-amerikanischen Freundschaft Anfang Oktober nutzten die Besucher und Besucherinnen die Gelegenheit, sich bei Vorträgen und einer Laborführung umfassend über die Arbeit des Instituts zu informieren. In persönlichen Gesprächen mit den Forschenden diskutierten sie zudem Chancen und Perspektiven für eine verstärkte transatlantische Zusammenarbeit in der Zukunft.
Wie wertvoll ein interdisziplinäres Netzwerk für den Fortschritt von Wissenschaft und Wirtschaft in Jena ist und welche Rolle speziell das Fraunhofer IOF hier einnimmt, zeigte sich den US-Diplomaten bereits am Morgen ihres Besuchs in Jena im Gespräch mit Vertretern und Vertreterinnen aus Industrie und Start-ups: »Den ganzen Morgen fiel immer wieder der Name ›Fraunhofer‹, wieder und wieder«, kommentierte Crosby. »Sie haben hier ein beeindruckendes Netzwerk aufgebaut.«
Auch Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche, der die Delegation begleitete, betonte die zentrale Rolle des Forschungstransfers: »Der Transfer von Know-how in innovative Start-ups und etablierte Unternehmen gehört zur DNA unserer Stadt.«
Und obwohl Crosby und Meltzer selbst in ihrer Jugend wenig Interesse für Naturwissenschaften hatten, sind sich beide in einer Sache einig: Die Förderung des MINT-Nachwuchses ist entscheidend für die Zukunft des Innovationsnetzwerks. Das Interesse junger Menschen – speziell auch junger Frauen – für naturwissenschaftliche Berufe zu wecken und zu fördern, sei ein wichtiger Schritt, um den wissenschaftlichen Fortschritt nachhaltig zu sichern.