»Thüringer Innovation Hubs« wollen innovative Gründungen fördern

Neue Kooperation zwischen Jena und Ilmenau soll Gründende beim Technologietransfer unterstützen

Jena / Ilmenau / 23. Juli 2024

Das Leistungszentrum Photonik in Jena kann sich gemeinsam mit dem Leistungszentrum InSignA aus Ilmenau über eine Förderung durch den Freistaat Thüringen und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft in Höhe von 4,2 Millionen Euro für die »Thüringer Innovation Hubs« freuen. Dieser neu gegründete Zusammenschluss soll innovative Startups beim Wissens- und Technologietransfer fördern. Dabei werden sowohl Ausgründungen aus der Wissenschaft als auch Kooperationen von externen Startups mit den wissenschaftlichen Einrichtungen in Jena und Ilmenau unterstützt.  

Neue Ideen fördern, Unternehmergeist unterstützen und Thüringen als Innovationsstandort weiterentwickeln – das ist die Vision der »Thüringer Innovation Hubs«. Sie gehen als neuer Zusammenschluss aus dem Leistungszentrum Photonik, geleitet vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena, und dem Leistungszentrums InSignA, koordiniert am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau, hervor. Das Projekt wird mit einem Volumen von 4,2 Millionen Euro bis 2026 durch den Freistaat Thüringen und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) gefördert. 

Von der Idee zum erfolgreichen Startup

Das Leistungszentrum Photonik fördert den Transfer von neuen Ideen und Forschungsdesigns aus dem Bereich der Optik und Photonik in die konkrete Anwendung. Ein wichtiger Akteur in diesem Vorhaben: der »Digital Innovation Hub Photonics« (DIHP). Der DIHP unterstützt seit 2019 den Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft, insbesondere durch innovative (Aus-)Gründungen und Kooperationen von regionalen, nationalen und internationalen Startups mit der Wissenschaft am Standort Jena, besonders in den zukunftsweisenden Schlüsseltechnologien aus dem Bereich der Optik und Photonik.

Diese Expertise im Transfer von Wissen und Technologien aus und mit Startups wurde in den letzten Jahren auf den Standort Ilmenau ausgeweitet. Hier fungiert der »InSignA Innovation HUB« (iHUB) als Schwesterprojekt zum DIHP aus Jena.

Die Kooperation soll nun vertieft werden, um die Innovationslandschaft in der Region weiter zu stärken. Zu diesem Zweck soll der Zusammenschluss der beiden Leistungszentren in Jena und Ilmenau sowie ihrer Startup-Plattformen DIHP und iHUB künftig (Aus-)Gründungen sowie Jungunternehmen bei der Entwicklung marktfähiger Produkte fördern. Dazu gehören die Sensibilisierung, Unterstützung und Begleitung des Wissens- und Technologietransfers von Forschungsergebnissen im Umfeld der beiden Fraunhofer-Institute. 

© Fraunhofer IOF

DIHP und iHUB entwickeln Erfolgsgeschichten

Im Rahmen von thematisch fokussierten Ideenwettbewerben, sogenannten »Elevator Pitches« am DIHP und iHUB, sind Forschende, Startup-Teams und kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eingeladen, ihre Visionen im Bereich Optik und Photonik beziehungsweise intelligente Signalanalyse und Assistenzsysteme vor einer hochqualifizierten Jury zu präsentieren. Die erfolgreichen Teams erhalten für ihre prämierten Ideen jeweils Forschungsbudgets in Höhe von bis zu vier Personenmonaten. Das heißt, die Forschungsideen werden an den beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Jena beziehungsweise Ilmenau beforscht und das – rechnerisch – mit einer Vollzeitstelle von vier Monaten.

Wie wegweisend die Förderung durch die Leistungszentren und ihre Innovation Hubs sein können, zeigen einige Erfolge der bisherigen Ausgründungen und externen Unternehmen im Bereich der Optik, Photonik und den Quantentechnologien. Zwölf neue Firmensitze konnten durch die Unterstützung des DIHP allein in Thüringen gegründet werden, darunter unter anderem die Quantum Optics GmbH, die IDloop GmbH oder die SPACEOPTIX GmbH. 

Fraunhofer-Startups unterstützen Klimaforschung aus dem All

Letztere waren im Rahmen der Elevator Pitches im Januar 2020 als reines Ideenteam erfolgreich. Gemeinsam mit dem Ideenteam von constellR vom Fraunhofer EMI aus Freiburg im Breisgau, das sich später als constellR GmbH ausgründete, hat SPACEOPTIX erfolgreich an der Entwicklung eines Teleskops gearbeitet, das die Oberflächentemperatur der Erde aus dem All messen kann. Beide Startups nutzen ihr Forschungsbudget, um mit den Abteilungen für Optisches und Mechanisches Systemdesign und für Präzisionsoptische Komponenten und Systeme des Fraunhofer IOF zusammenzuarbeiten. Für ihre Kooperation erhielten die Startups und ihre Herkunftsinstitute den Fraunhofer-Preis »Technik für den Menschen und seine Umwelt« 2023.

Auch der iHUB aus Ilmenau konnte bereits 17 Gründungsteams wie zum Beispiel die eCeramix GmbH oder BattSense in ihrer Weiterentwicklung fördern. 

Partner im Jenaer DIHP 

Der Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) ist ein Konsortialprojekt mit dem Leibniz-Institut für Photonische Techno-logien (Leibniz-IPHT), dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz- HKI), dem Helmholtz-Institut Jena (HI-J) und dem Abbe Center of Photonics (ACP) der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena sowie dem Fraunhofer IOF.