Kompakte Mini-Kamera für schlankere Smartphones und Sicherheit beim Autonomen Fahren

Start-up »mcd« hilft ultradünne Kamera an den Markt zu bringen

Kameras für Smartphones oder auch das Autonome Fahren sollen immer mehr leisten – und dabei gleichzeitig immer schlanker werden. Doch konventionelle Kameras lassen sich nicht beliebig verkleinern, ohne an Qualität einzubüßen. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF haben eine innovative Lösung gefunden, um leistungsstarke Kameras noch kompakter zu bauen. Das Start-up »mcd – modern camera designs« unterstützt als Ausgründung des Fraunhofer IOF nun die Vermarktung dieser Technologie.

Miniaturisierte Kameras sind in unserer zunehmend visuell dominierten Welt allgegenwärtig: Man findet sie in Fahrzeugen zur Realisierung von Komfort- und Sicherheitsanwendungen bis hin zum autonomen Fahren, in Computern als Webcams und allen voran als wesentliches Differenzierungsmerkmal in Smartphones. Hierbei handelt es sich um Stückzahlen von weit über einer Milliarde Geräten pro Jahr, wobei jedes eine Vielzahl von Einzelkameras für Sensorfunktionen und selbstverständlich für die Bild- und Videoaufnahme enthält.

Vor allem bei Letzteren wird ein seit langem bekanntes Problem offensichtlich: Die Baulänge einer konventionellen Kamera, die auf dem gleichen Grundprinzip wie das menschliche Auge beruht, kann bei einer hohen gewünschten Bildqualität nicht beliebig verkürzt werden. Folglich ragen die Kameras aus dem Gehäuse heraus.

Ein zunehmend beliebter Ansatz: Ausfahrbare Kameras lassen die Optiken direkt im Gehäuse des Smartphones verschwinden. Eine besonders kompakte Bauweise der Kamera macht es möglich.
© Fraunhofer IOF
Ein zunehmend beliebter Ansatz: Ausfahrbare Kameras lassen die Optiken direkt im Gehäuse des Smartphones verschwinden. Eine besonders kompakte Bauweise der Kamera macht es möglich.

 

Startup »mcd – modern camera designs« geht in die Lizensierung
 

Im von der Fraunhofer Zukunftsstiftung geförderten Projekt facetVISION wurden mehrere neuartige Kameraarchitekturen entwickelt, die dieses Problem für unterschiedliche Auflösungsklassen lösen. Grundlage bildet hierbei stets ein Array-Kamera Ansatz mit der Aufteilung des Gesichtsfelds in einzelne Teilbereiche und der nachfolgenden Rekonstruktion des Gesamtbildes per Software. Zur Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten für das diesbezüglich entwickelte IP-Portfolio wurde zwischen der der Fraunhofer Gesellschaft und der mcd – modern camera designs GmbH eine Lizenzvereinbarung über die Realisierung von Demonstratorsystemen geschlossen. Das Unternehmen ist eine Ausgründung des Fraunhofer IOF Jena und beschäftigt sich mit Design-, Prototyping- und Produktionsdienstleistungen für kundenspezifische miniaturisierte Kameras.

Prof. Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer IOF (rechts) zusammen mit Jacques Duparré (links) und Frank Wippermann von »mcd«.
© Fraunhofer IOF
Prof. Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer IOF (rechts) zusammen mit Jacques Duparré (links) und Frank Wippermann von »mcd«.