2021 | MERTIS meistert ersten Vorbeiflug am Merkur
Die europäisch-japanische Raumsonde BepiColombo, die am 20. Oktober 2018 in Richtung Merkur aufbrach, kommt ihrem Ziel immer näher - auf 199 Kilometer nah, um genau zu sein.
Am 1. Oktober 2021 flog die Raumsonde zum ersten Mal an ihrem Bestimmungsort vorbei und lieferte erste Fotoaufnahmen vom sonnennächsten Planeten.
Laut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) flog die Raumsonde in einer Höhe von nur 199 Kilometern am Merkur vorüber. Zur Aufnahme von Bildmaterial aus nächster Nähe waren die Bedingungen jedoch nicht ideal, da sich BepiColombo auf der Nachtseite des Planeten befand. Die nächste Aufnahme wurde daher aus einer Entfernung von circa 1.000 Kilometern geschossen.
»Zusätzlich zu den Bildern, die wir von den Überwachungskameras erhalten haben, haben wir mehrere wissenschaftliche Instrumente auf dem Mercury Planetary Orbiter und Mercury Magnetospheric Orbiter betrieben«, sagt Johannes Benkhoff, ESA-Projektwissenschaftler der BepiColombo-Mission (Quelle). Eines dieser wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Raumsonde ist MERTIS. Das am Fraunhofer IOF gefertigte thermische Infrarot-Spektrometer soll auf dem Merkur zur Charakterisierung der Minerale und Elemente auf der Planetenoberfläche eingesetzt werden.
Der Flug vorbei am Merkur war der erste von sechs. Durch die insgesamt neun Planeten-Vorbeiflüge – BepiColombo passierte die Erde ein- und die Venus bereits zweimal – soll die Geschwindigkeit der Raumsonde bis 2025 so abgebremst werden, dass sie in die Umlaufbahn des Zielplaneten einschwenken kann. Auf dem Merkur angekommen, soll sie Erkenntnisse über die Besonderheiten der Oberfläche des Planeten sowie seines Magnetfeldes liefern.