Rund 50 Fasertechnologie-Experten kamen vom 12-14. November 2017 aus aller Welt in Jena zusammen, um sich im Rahmen des MIMAS-Workshops (»Multi-dimensional interferometric amplification of ultrashort laser pulses«) über Zukunftsperspektiven und Herausforderungen der Laser-Branche auszutauschen. Der dreitägige Workshop war eine gemeinsame Veranstaltung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und des Instituts für Angewandte Physik (IAP) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Prof. Andreas Tünnermann, Leiter beider Einrichtungen, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Photonikbranche für den Industriestandort Jena und gab einen Ausblick auf die Zukunft der Faserlasertechnologie. Sowohl unter ökonomischen als auch wissenschaftlichen Gesichtspunkten berge diese enormes Potenzial, welches zukünftig noch weiter genutzt werden sollte. Insbesondere Marktsegmente wie die Kommunikationstechnik und Materialbearbeitung würden ohne moderneste Fasertechnologien und Hochleistungs-Lasersysteme nicht mehr auskommen.
Vertreter aus Industrie und Wissenschaft gaben den Workshop-Teilnehmern zunächst einen Überblick zum derzeitigen Stand der Entwicklung. In der anschließenden Arbeitsphase erhielten sie die Gelegenheit, sich zu Themen wie Design, Materialien, Herstellung sowie industrieller Anwendung von Faserlasern auszutauschen und neue Ideen zur Umsetzung solcher Technologien zu generieren. Die Ergebnisse wurden abschließend in einer gemeinsamen, zukunftsweisenden Roadmap für die kommenden zehn Jahre festgehalten. Diese wird auf der SPIE Photonics West (San Francisco, Januar 2018) erstmals auf dem Industriepanel »Next Generation Fiber Technology: Perspective and Roadmap« der Öffentlichkeit präsentiert.
Zum Abschluss erhielten alle interessierten Besucher eine Führung durch das neue Fasertechnologiezentrum am Fraunhofer IOF. Dieses wurde am 4. Juli dieses Jahres feierlich eröffnet und soll ab Januar 2018 offiziell seinen Ziehbetrieb aufnehmen. In einem der leistungsfähigsten Ziehtürme der Welt werden dort zukünftig Fasern für die nächste Generation von Hochleistungslasern entstehen, welche unter anderem für Werkzeugmaschinen und in der industriellen Fertigung zum Einsatz kommen werden. Die Erforschung und Entwicklung von optischen Fasern stellt einen zentralen Bestandteil in der Forschungsarbeit des Fasertechnologiezentrums dar, weshalb es zukünftig maßgeblich zur Realisierung der MIMAS-Roadmap beitragen wird.