Die Funktionsweise
Snifits4Health – eine Idee, die im Mai 2019 entstand und nun in ein Produkt umgesetzt werden soll. Dem Projekt liegen eine neuartige Klasse von Biosensoren, sogenannte »Snifits«, für die einfache Messung verschiedener Metabolite im Blut zugrunde. Die Anwendung dieser Biosensoren demonstrierten Kai Johnsson, Direktor der Abteilung für Chemische Biologie am MPI für medizinische Forschung, und Mitwirkende 2018 in der Fachzeitschrift Science: Zunächst wird dem Patienten ein Blutstropfen abgenommen. In einem zweiten Schritt wird ein kleiner Teil der Blutprobe zu einem Reaktionspuffer gegeben und auf ein Papier aufgetragen, das den immobilisierten Biosensor enthält. Abhängig von der Konzentration des Metaboliten ändert das vom Sensor ausgestrahlte Licht seine Farbe von blau zu rot, was mit einer einfachen Digitalkamera oder einem Smartphone erkannt und ausgelesen werden kann.
Bündelung der Kompetenzen
Für die Entwicklung eines tragbaren Gerätes auf dieser technischen Grundlage haben sich die Forschenden des MPI für medizinische Forschung nun mit Kolleginnen und Kollegen an den Fraunhofer Instituten für Zelltherapie und Immunologie (IZI) sowie für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) zusammengetan. »Wir haben die Expertise für die notwendige Weiterentwicklung unserer Biosensoren, sind aber auf Experten aus anderen Fachrichtungen angewiesen, um den Sensor in einem automatisierten Messgerät nutzbar zu machen«, so Dr. Corentin Gondrand, Postdoktorand am MPI für medizinische Forschung und Projektkoordinator. Die Gruppe um Dr. Dirk Kuhlmeier am Fraunhofer IZI bringt ihre Expertise im Bereich Mikrofluidik für die diagnostische Anwendung ein. Sie arbeiten also daran, wie das Blut verdünnt und auf einen Chip zur Messung im Gerät aufgetragen werden kann. Die Kolleginnen und Kollegen um Dr. Norbert Danz am Fraunhofer IOF werden sich auf die Entwicklung der optischen Werkzeuge zur sensitiven Analyse des Biosensors auf dem Chip konzentrieren.