Für seine Forschungsarbeit zum Thema »Aktive Großkernfasern für Ultrakurzpulslaser« ist der Jenaer Laserforscher Dr. Fabian Stutzki mit dem Carl Zeiss Award for Young Researchers 2018 ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des ZEISS Symposiums »Optics in the Quantum World« in Oberkochen vor rund 200 internationalen Wissenschaftlern und führenden Industrievertretern statt.
Der Optikkonzern ZEISS hat die diesjährigen Gewinner seines Wissenschaftspreises, dem ZEISS Research Award, bekanntgegeben. Neben Tobias Kippenberg und Jean-Pierre Wolf, Professoren am Laboratorium für Photonik und Quantenmessungen an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und am Biophotonik-Institut der Universität Genf, wurden zusätzlich drei Nachwuchswissenschaftler mit dem Carl Zeiss Award for Young Researchers ausgezeichnet - unter ihnen Dr. Fabian Stutzki vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena.
Stutzki war es gelungen, im Rahmen seines Forschungsprojekts erstmalig effektiv einmodige Fasern mit einem Kerndurchmesser von mehr als dem 100-fachen der geführten Wellenlänge zu realisieren. Dieser Weltrekord wird durch ein fundamental neues Wirkprinzip ermöglicht: Die »Delokalisierung von Moden höherer Ordnung«, das im Rahmen seiner Promotion entwickelt wurde und ausführlich im Artikel Optica 1, 233-242, 2014 beleuchtet und weiterentwickelt wurde.
Institutsleiter Prof. Andreas Tünnermann gratulierte seinem Mitarbeiter herzlich zu der Auszeichnung. »Herr Dr. Stutzki hat mit seiner Arbeit einen entscheidenden Grundstein für die weitere Erforschung des Zukunftsthemas Faserlasertechnologien gelegt. Wir freuen uns sehr, dass die Jury das Potenzial seines Ansatzes erkannt hat. Die Auszeichnung ist ein Indikator für die Exzellenz unseres Wissenschaftsstandorts. Dass sich Herr Dr. Stutzki gegen so hochrangige Konkurrenten durchgesetzt hat, verdeutlicht den hohen Innovationsgrad seiner Forschungsarbeit.«
Bewertet und ausgewählt wurden die Forschungsarbeiten der Preisträger von einer hochkarätigen Fachjury, darunter der ehemaliger Gewinner des Young Researcher Awards und Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Stefan Hell.
Seit 2016 vergibt der Ernst-Abbe-Fonds im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft unabhängig vom ZEISS Research Award einen Forschungspreis mit dem Fokus auf wissenschaftlichen Nachwuchs: den Carl Zeiss Award for Young Researchers. Der Preis ist mit insgesamt 21.000 Euro dotiert und wird gleichberechtigt in drei Preise à 7.000 Euro geteilt.
Die prämierte Forschungsarbeit von Dr. Stutzki wurde im Rahmen des »Leistungszentrum Photonik« durchgeführt, einer gemeinsamen Initiative des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und des Instituts für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hier wird an neuen Lösungen mit Licht geforscht, beispielsweise für Anwendungen in der Informations- und Kommunikationstechnik, der Produktion, Automobilindustrie und der Luft- und Raumfahrt.