Neues Exzellenznetzwerk: Kooperationsvereinbarung für Jenaer Max Planck School of Photonics unterzeichnet
Am 12. Dezember 2018 kamen die führenden Köpfe des Deutschen Wissenschaftssystems in Berlin zusammen, um gemeinsam den Kooperationsvertrag für ein neues Format der internationalen Graduiertenförderung zu unterzeichnen – die »Max Planck Schools«. Prof. Andreas Tünnermann (Fraunhofer IOF/FSU Jena) vertrat dabei die Max Planck School of Photonics in Jena. Hier sollen zukünftig exzellente Promovierende für eine Karriere in der Wissenschaft und Wirtschaft ausgebildet werden.
Jena wird Sitz eines neuen Photonik-Exzellenznetzwerks: Am 12. Dezember 2018 unterzeichneten die Partner der insgesamt drei »Max Planck Schools« ihre Kooperationsvereinbarungen in Berlin, eine davon mit Schwerpunkt Photonik. Zahlreiche Universitäten unter dem Dach der Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft sowie Leibniz- und Helmholtz-Gemeinschaft kooperieren in diesem Pilotprojekt eng miteinander. »Mit dieser gemeinsamen Initiative möchten wir in direkte Konkurrenz mit Universitäten wie Oxford und Harvard treten«, sagte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, bei der Vertragsunterzeichnung.
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft fügte hinzu: »Mit der Bündelung unserer Kompetenzen und dem Zusammenspiel von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung in der Max Planck School of Photonics tragen wir gemeinsam dazu bei, die Photonikforschung in Deutschland nachhaltig zu stärken und auszubauen. Davon werden auch andere Technologiesektoren und Wirtschaftszweige wie die Informationstechnologie, die industrielle Produktion oder die Luft- und Raumfahrt profitieren, deren Fortschritt von Entwicklungen in der Photonik abhängen.«
Die erste Bewerbungsphase für die drei Max Planck Schools – Cognition, Matter to Life, Photonics endete am 15. Dezember 2018. Eine zweite Runde startet voraussichtlich im Januar. Die ersten Studierenden werden im September 2019 ihr Studium aufnehmen. Die Initiative wird vom BMBF mit 45 Mio. Euro bis 2023 unterstützt.
Zukunftssektor Photonikbranche
Allein in Deutschland verzeichnete die Inlandsproduktion der Photonikbranche zuletzt ein Volumen von rund 31 Milliarden Euro und wird gehört somit zu den weltweit führenden Standorten der Photonikforschung. Mit der Max Planck School of Photonics soll diese Position weiter gesichert und ausgebaut werden. Gleichzeitig sollen sowohl lokale, als auch überregionale Wirtschaftsunternehmen, die direkt oder indirekt von neuen Entwicklungen aus dem Bereich der Photonik profitieren durch die Aktivitäten der Max Planck School unterstützt werden.
Lokale und überregionale Wirtschaft sollen profitieren
Prof. Andreas Tünnermann, Sprecher der Max-Planck Schools of Photonics und Direktor des Fraunhofer IOF und IAP in Jena, begrüßte die positive Entwicklung für den Wissenschaftsstandort Jena. »Mit der Max Planck School of Photonics ist ein nationales Exzellenznetzwerk im Bereich der Bildung und Forschung auf dem Gebiet der Photonik entstanden“, sagte er in Berlin. »Mit Abschluss der Kooperationsverträge, die die großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und viele Universitäten in Deutschland einschließen, freuen wir uns gemeinsam auf die Zusammenarbeit mit jungen engagierten Forscherinnen und Forschern.«
Je nach Vorqualifikation der Bewerberinnen und Bewerber werden im Rahmen der Max Planck Schools auch sogenannte „direct track“-Promotionen ermöglicht: Studierende können durch eine integrierte Master-Phase (so genannte „erste Phase“) direkt nach dem Bachelor in die Max Planck Schools aufgenommen werden. Mit dem „direct track“ Modell sowie einer attraktiven Vergütung (monatlich bis zu 1.665 Euro in der ersten Phase und eine vollen TVöD/TV-L E13-Vergütung in der zweiten Phase nach erfolgreichem Master-Abschluss) wollen die Max Planck Schools auch einen Beitrag zur Fortentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems leisten.
Die Initiative wird gemeinsam getragen von der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), den Forschungseinrichtungen Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. (FhG), Leibniz Gemeinschaft und Helmholtz-Gemeinschaft sowie zahlreichen deutschen Universitäten.