Jena / Fürth
Dr. Carolin Rothhardt für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet
Jena / Fürth
Für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Fügetechnologien wurde Carolin Rothhardt, Wissenschaftlerin am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, mit dem WLT-Preis geehrt. Die Auszeichnung wurde am 16. September im Rahmen der LANE 2024 Konferenz in Fürth überreicht und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Wie können optische Komponenten zusammengeklebt werden – ganz ohne Klebstoff? Dieser Frage widmet sich Dr. Carolin Rothhardt, Gruppenleiterin für Fügetechnologien in der Abteilung Präzisionsoptische Komponenten und Systeme am Fraunhofer IOF.
Sie forscht mit ihrem Team an innovativen Fügetechnologien für optische Komponenten für Hochleistungslaser und wurde nun für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Preis der Wissenschaftlichen Gesellschaft Lasertechnik und Photonik e.V. (WLT) ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde heute auf der 13. CIRP-Konferenz für photonische Technologien LANE 2024 an die Wissenschaftlerin überreicht.
Im Rahmen ihrer Promotion entwickelte die Jenaer Forscherin die wissenschaftlichen Grundlagen für das »Kleben ohne Klebstoff«, wie sie es nennt. So können optische Komponenten durch beispielsweise wässrige Silikat-Lösungen oder sogar völlig zwischenschichtfrei durch eine spezielle Aktivierung der Oberflächen dauerhaft miteinander verbunden werden – ganz ohne Klebstoff.
Bei den innovativen Fügetechnologien, die am Fraunhofer IOF entwickelt werden, werden die Bauteiloberflächen gezielt so modifiziert, dass die Komponenten direkt aneinanderhaften. Ein weiteres Ziel in der Entwicklung war es, die durch Absorption der Laserstrahlung entstehende Erwärmung zu minimieren. Dies ist entscheidend, um die optische Leistung zu optimieren und die Lebensdauer der Bauteile zu verlängern. Um dies zu erreichen, nutzen die Forschenden transparente Wärmeleiter, die direkt mit dem optisch aktiven Material verbunden werden.
Auf Basis dieser Technologien konnte Carolin Rothhardt die optische Leistung von Komponenten für Hochleistungslaser wesentlich optimieren und in verschiedenen Projekten zur Anwendung bringen.
Für die CO2M-Mission, die aus dem All heraus die Treibhausgase auf der Erde überwachen soll und voraussichtlich im Jahr 2026 in den Weltraum startet, konnte durch die entwickelten Fügetechnologien eine optische Subkomponente realisiert werden, die Teil des Spektrometers an Bord ist. Auch im Bereich der Quantentechnologien spielen die Entwicklungen von Carolin Rothhardt und ihrem Team eine wichtige Rolle. So unterstützen die Forschenden die Entwicklung eine Quantencomputers, der im Projekt PhoQuant gebaut werden soll. Weitere Potenziale liegen in Anwendungen im Bereich der Fusionstechnologien.
Die Wissenschaftliche Gesellschaft Lasertechnik und Photonik e.V. (WLT) vergibt jährlich den WLT-Preis für herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der angewandte Laserforschung. Die WLT konzentriert sich darauf, die Laserstrahlung als universell einsetzbares »Werkzeug« wissenschaftlich weiterzuentwickeln und für neue interdisziplinäre Einsatzfelder in den optischen Technologien nutzbar zu machen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.